Gesundheitsförderung im Alter ist kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Faktor für Lebensqualität, Selbstständigkeit und ein längeres, behinderungsfreies Leben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass gezielte Präventionsprogramme im Alter die Lebenserwartung erhöhen und den Eintritt von Pflegebedürftigkeit deutlich hinauszögern können.

Was sagen die Studien?

Eine Langzeitstudie zur „Aktiven Gesundheitsförderung im Alter“ belegt: Wer an strukturierten Präventionsprogrammen teilnimmt, lebt nicht nur länger, sondern bleibt auch länger selbstständig. Während in der Kontrollgruppe jede dritte Person nach 14 Jahren verstorben war, lag die Sterberate in der Interventionsgruppe nur bei jeder fünften Person. Über 70 % der Teilnehmenden benötigten bis zum Lebensende keine fremde Hilfe im Alltag, verglichen mit nur 50 % bei den Nicht-Teilnehmenden. Die wichtigsten Faktoren für diesen Erfolg sind Bewegung, ausgewogene Ernährung, soziale Teilhabe und geistige Aktivität.

Auch das Bundesministerium für Gesundheit hebt hervor, dass Programme wie das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) und das Lübecker Modell Bewegungswelten (LMB) nachweislich Mobilität, Teilhabe und Lebensqualität fördern¹.

Multidimensionaler Ansatz: Was gehört dazu?

Wissenschaftlich bewährt hat sich ein mehrdimensionaler Ansatz, der folgende Bereiche umfasst:

  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, angepasst an die individuellen Möglichkeiten. Schon moderate Bewegung wie tägliche Spaziergänge, Treppensteigen oder leichte Gymnastik wirkt präventiv gegen viele Erkrankungen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit unterstützt das Immunsystem und beugt Mangelerscheinungen vor.
  • Soziale Teilhabe: Soziale Kontakte und Engagement schützen vor Einsamkeit und fördern die psychische Gesundheit.
  • Geistige Aktivität: Gedächtnistraining, Lesen oder das Erlernen neuer Fähigkeiten halten das Gehirn fit.

Praktischer To-do-Plan für mehr Gesundheit im Alter

1. Bewegungsroutine etablieren

  • Täglich 30 Minuten Bewegung einplanen (z. B. Spaziergang, Gymnastik, Radfahren).
  • Teilnahme an Bewegungsgruppen für Senioren (z. B. ATP, LMB).
  • Sturzprävention durch Gleichgewichts- und Krafttraining.

2. Ernährung optimieren

  • Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag anstreben.
  • Ausreichend trinken (1,5–2 Liter Wasser/ungesüßter Tee täglich).
  • Vollkornprodukte und mageres Eiweiß bevorzugen.
  • Bei Appetitlosigkeit kleine, nährstoffreiche Mahlzeiten wählen.

3. Soziale Kontakte pflegen

  • Wöchentliche Treffen mit Freunden oder Familie fest im Kalender eintragen.
  • Teilnahme an Seniorengruppen, Vereinen oder ehrenamtlichen Projekten.
  • Digitale Medien nutzen (z. B. Videotelefonie), um Kontakt zu halten.

4. Geistig aktiv bleiben

  • Täglich eine geistige Aktivität einplanen (Rätsel, Lesen, Spiele).
  • Neues lernen: z. B. eine Sprache, Musikinstrument oder Handarbeit.
  • Teilnahme an Kursen oder Vorträgen – auch online möglich.

5. Vorsorge und Prävention

  • Regelmäßige Arztbesuche und empfohlene Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
  • Impfstatus überprüfen und auffrischen lassen (z. B. Grippe, Pneumokokken).
  • Medikamentenplan regelmäßig mit dem Arzt besprechen.

6. Wohnumfeld anpassen

  • Stolperfallen beseitigen, Haltegriffe im Bad anbringen.
  • Für gute Beleuchtung sorgen.
  • Nachbarschaftshilfe oder ambulante Dienste bei Bedarf einbinden.

„Ältere Erwachsene können bis ins hohe Alter von Interventionen der Gesundheitsförderung und Prävention profitieren.“²

Nutzen Sie die nachgewiesenen Vorteile – Ihr Körper und Ihr Geist werden es Ihnen danken!

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Quellen

¹ Aktive Gesundheitsförderung im Alter – Gesundheitsforschung BMBF
² Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen – Bundesministerium für Gesundheit
³ Leitbegriffe: Gesundheitsförderung und Prävention im Alter – BIÖG/BZgA